Zur Impfpflicht

Ich persönlich habe mich von Anfang an stark mit den Studien und Pro/Contra Argumenten auseinandergesetzt. Die  vielen Zuschriften und Anfragen zeigen, wie unsicher die Menschen sind.

Meine Haltung war immer: Wir brauchen ein Stufenmodell mit noch mehr Beratung, Beratung, Beratung.

So war für mich der Gruppenantrag mit der Beratungspflicht ab 18 und dann gegebenenfalls einer Impflicht ab 50 am nächsten. Und diesen habe ich dann von Anfang an auch aktiv unterstützt.

Wir müssen erst alles tun, um die Menschen zu erreichen und möglichst viele dazu motivieren, sich auch freiwillig zu impfen.

Deswegen ist das auch mitnichten eine Impfpflicht durch die Hintertür. Denn wichtig ist hier, dass die Impfpflicht nur dann wirksam wird, wenn sich trotz Beratung der Anteil der Geimpften nicht ausreichend erhöht.

Ich hätte mir auch andere Modelle vorstellen können. Zunächst noch eine Erweiterung der Impfpflicht auf öffentliche Einrichtungen und kritische Infrastruktur. Wie Lehrer*innen, Polizei, Verwaltung.

Die persönliche Ansprache ist essenziel. Wichtig ist, dass verstanden wird: Impfen ist nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern eine solidarische. Denn es geht um den Schutz der gesamten Bevölkerung. Das heißt, wenn ich mich impfen lasse, ist das Solidarität mit vielen anderen.

Es gibt viele Menschen mit Vorerkrankungen und Einschränkungen und Familien, in denen Menschen mit Vorerkrankungen leben, sog. Schattenfamilien. Diese können, ohne dass die Bevölkerung breit geimpft ist, nur mit großen Einschränkungen leben.

Ob es nun nach der Beratungspflicht eine Impfpflicht ab 50 oder ab 60 wird: Damit kann ich leben. Deswegen gehe ich mit einem guten Gefühl in die Abstimmung und hoffe auch, dass der Kompromissvorschlag mit der Beratungspflicht und der Impfpflicht ab 60 dann auch durchkommt.