2. Online Praxis Abend: Innovative Geschäftsmodelle für alternative Proteine

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Der Markt für pflanzliche Alternativen boomt. Ob Kichererbsen, Pflanzenmilch oder Pilze: die Vielfalt der alternativen Proteinquellen ist enorm und viele Betriebe machen sich schon auf den Weg zur Umstellung. Beim 2. Onlinepraxis Abend haben wir mit tollen Praxisbeispielen und dem BMEL zu innovativen Geschäftsmodellen für alternative Proteine und zum Stand des Chancenprogramm Höfe diskutiert.

Hofnachfolgerinnen und -nachfolger wollen von dem Trend profitieren und denken über Alternativen zur Tierhaltung nach. Denn der Fleischkonsum in Deutschland erreicht historische Tiefstwerte, und die Zahl der Betriebe in der Schweinehaltung sinkt dramatisch. In den vergangenen zwei Jahren sind sie um 11,5 % oder 2100 Betriebe zurückgegangen und viele Ställe stehen leer. Gleichzeitig sehen wir eine zunehmende Nachfrage nach Alternativen und pflanzlichen Produkten. Flexitarier dominieren die Essgewohnheiten, und immer mehr junge Menschen setzen auf fleischfreie Ernährung. 

Franziskus Schnabel von Kynda stellte sein Start-Up vor, dass Pilz Myzele fermentiert und ein Geschäftsmodell nach Prinzipien der Kreislaufwirtschaft verfolgt. Aus Rohstoffen, die nichtmal für Tierfutterindustrie verwertbar wäre entsteht ein Fleischersatzprdoukt mit selber Textur und mehr Umami wie Hähnchenfleisch. Eine Tierfutterserie ist schon in Kleinserie gestartet.

Auf dem Hof Sprenker wird eine Vielfalt an Bohnen angebaut und weiterverarbeitet: Ob Edamame, Borlotti oder Aufstriche. Von den empfohlenen 75 Gramm Hülsenfrüchte pro Tag sind wir mit momentan 7 Gramm noch weit entfernt. Das Sortiment wird stetig ausgebaut und neben dem Falafelmix gibt es auch eine Streichcreme, die bei Edeka gelistet wird. Das nächste Ziel sind regionale Kantinen.

Leere Ställe mit neuen Geschäftsmodellen zusammenbringen: das setzt Johannes Weimer von aarnt bioworks um. Nach einem Pilotversuch mit Pilzanbau in einem vormaligen Schweinestall unterstützt das Start-up Landwirte bei der Umnutzung leerer Ställe mit dem Anbau von Cannabis. Ob bei komplizierter Regulatorik oder der Umsetzung der Prozesse beim Anbau wird Hilfestellung geleistet, um Leerstand möglichst effizient zu nutzen.

Wie die Höfe, die Umstellen wollen, ihre Potentiale am Besten nutzen können, haben Nadine Nitz und Sylvia Greuel von Transfarmation vorgestellt. Der Verein hilft Höfen, die sich neu orientieren, bei Vernetzung, Austausch und Social Media Arbeit uvm. Nach einer Bestandsanalyse und Entwicklungsberatung werden Wege bei der Hofumstellung ausgelotet. Erfolgreiche Beispiele sind etwa der Biohof Hausmann mit Abokisten oder die Edelpilzfarm von Eckhard Jannssen.

Zum Abschluss stellte Viola Molkenthin vom BMEL die Proteinstrategie des Hauses von, in der das Chancenprogramm Höfe ein Baustein ist. Momentan werden alle relevanten Akteure beteiligt, um die Proteinstrategie auszuarbeiten, damit Landwirtschaft und Verarbeitung für diesen wachsenden Bereich der Wertschöpfung gut aufgestellt sind. Das Kompetenzzentrum Proteine richtet Forum gerade ein Forum. das im November sein 1. Treffen haben wird und die Veröffentlichung der Strategie ist für den Juni 2025 geplant.