Bei der Bio-Gärtnerei Neiteler in Nottuln

Jana Kopecka, Studentin der Wirtschaftswissenschaften aus Prag und Teilnehmerin am Internationalen Parlaments Stipendium (IPS), nutzte die Gelegenheit, um durch den Wahlkreis ihrer Chefin – Dr. Anne Monika Spallek -(Bündnis90/Die Grünen) zu reisen. Dabei machte das Team unter anderem Station bei der Bioland Gärtnerei Neiteler auf dem Baumberg.


„So etwas gibt es bei uns noch nicht. Unsere Gemüsebaubetriebe, die in der Vergangenheit von Kolchosen geprägt waren, sind eher groß und produzieren konventionell“, ließ die Praktikantin aus der Tschechei wissen. „Bio-Produkte sind bei uns recht teuer und für Studenten derzeit noch nicht bezahlbar.“


Vor Ort gab es eine Betriebsbesichtigung, viel Fachwissen und natürlich einige Kostproben direkt vom Strauch. Auf sechs Hektar Freiland und 4500 Quadratmetern unter Dach bauen Reinhard und Ursula Neiteler Feingemüse an, zusammen mit ihrem Team von vier Mitarbeiter*innen und derzeit einem Praktikanten aus Kirgistan.


Keine einfache Aufgabe, denn die schweren Böden sind hier schon eine besondere Herausforderung für den Gemüseanbau. Hinzu kommen der Klimawandel und die trockenen und heißen Jahre, die immer wieder neue und mehr Schädlinge aufkommen lassen.


Neiteler produzieren etwa 50 Prozent dessen, was sie hier und auf den Wochenmärkten verkaufen. Dazu gehören Auberginen, Tomaten, Gurken, Paprika, Kohlrabi, Radieschen, Spinat, Salat, Bohnen, Rote Bete, Fenchel, Mangold, Lauchzwiebeln, Kräuter und verschiedene Kohlsorten. Nicht zu vergessen, der gesunde Vitamin C-haltige winterliche Feldsalat. Die frischen knallroten Tomaten durften dann auch direkt vom Strauch verkostet werden. Ein echter Hochgenuss!


Keine Frage, durch Gemüseanbau erfährt der Boden mit dem, was er hervorbringt, die höchste Wertschöpfung. Dabei wird der Boden überwiegend durch Gründüngung mit Nährstoffen versorgt. Ursula und Reinhard setzen sich derzeit intensiv mit der Investition in eine neue Wärmequelle auseinander. Momentan heizen sie noch mit Öl. Da sich keine Biogasanlage in der Nähe befindet, wird auch keine Abwärme nutzbar sein.


„Schade, dass die Hochleistungs-Wärmepumpe für die Industrie noch in den Kinderschuhen steckt. Diese Entwicklung muss dringend forciert werden, unter anderem, weil die Bioland-Betriebe bis 2030 klimaneutral sein wollen und sollen“, erklärte Dr. Anne Monika Spallek.