Besuch bei der Einbürgerung von Faizan und Sana

Passend zum „Eid-al-Fitr“, dem Zuckerfest und damit dem Ende des Fastenmonats Ramadan kam die gute Nachricht vom Kreis Coesfeld: „Die Einbürgerungsurkunde für ihre Familie liegt zur Abholung bereit“. Jetzt werden Faizan Ahmad und Sana Iqbal, beide Pakistani, seit 2015 in Nottuln und seit acht Jahren ein Paar, auch bald im Besitz eines deutschen Reisepasses sein. Ebenso ihre drei Kinder. Ab dem 1. Juli dürfen sie beide Staatsbürgerschaften führen – die deutsche und die pakistanische.

Ich freue mich sehr für die junge Familie, die sich hier bestens integriert hat. Eben auch, weil sich die beiden aufgeschlossen Menschen hier mittlerweile einen großen Freundeskreis aufgebaut haben. Faizan Ahmad ist vielen als Mitarbeiter im Café 18|97 im Longinusturm bekannt. Hier ist er seit 2016 als Praktikant, Minijobber, Auszubildender und letztendlich als Fachkraft im Gastgewerbe bis heute beschäftigt und nicht mehr wegzudenken. Sana Igbal arbeitete zwischen den Geburten ihrer Kinder im Seniorenheim und anderen Unternehmen.

Mit dem Chancen-Aufenthaltsrecht (CAR), dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) und dem neuen Staatsangehörigkeitsrecht (StARModG) haben wir im Bundestag endlich die Voraussetzungen für eine moderne Einwanderungsgesellschaft geschaffen. Damit dringend benötigte Arbeitskräfte sich für Deutschland entscheiden und dann auch bleiben, ist das neue Staatsangehörigkeitsrecht zentral.  Wer hier lebt, soll auch hier mitentscheiden. Die erleichterte Einbürgerung und der Doppel-Pass schaffen damit ein Mehr an Demokratie.

Das neue Punktesystem zur Einwanderung (“Chancenkarte”) tritt am 1. Juni als Teil des FEG (Fachkräfteeinwanderungsgesetz) in Kraft, das Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts (StARModG) am 27. Juni. Dass der Doppelpass jetzt endlich kommt, ist ein Meilenstein in der Geschichte Deutschlands. Wenn alle Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben, Deutsche werden können, stärkt das den sozialen Zusammenhalt, es dient der Integration und macht das Land demokratischer. Entscheidend ist nun, wie die neuen Gesetze in die Praxis übersetzt werden.

Beim Besuch vor Ort habe ich mich mit Cafébetreiber Wilhelm Wesseln und Josef Räkers, als Vorsitzender vom Baumberge Verein, gleich noch über deren zukunftsträchtige Pläne für den Umbau ausgetauscht. Dieses Engagement ist vorbildlich und passt sicherlich gut in einige Förderprogramme – so beispielsweise der inklusive Spielplatz. Sinnvoll und wünschenswert sei der Bau eines Radweges oder Fahrradstreifens vom Marienhof hoch der ganzen Straße entlang, denn „die Einfahrt zum Longinusturm ist, so wie sie ist, sehr gefährlich für alle Wanderer, Fahrradfahrer, Motorradfahrer und Autos“, machte Wilhelm Wesseln deutlich. Auch Josef Räkers betonte, dass dieser Bereich dringend Entspannung fordere und hier eine übersichtliche Gestaltung von Nöten sei, da der Wanderweg durch die Baumberge zu einem Teil – Einmündung Longinusturm bis zu den Steinbrüchen Dirks/Fark – auf der viel befahrenen Straße verläuft.

Josef Räkers kritisierte den unkreativen standardmäßigen Ausbau von Radwegen an allen Kreis- und Landstraßen: „Radwege sind sinnvoll! Sofern aber schon parallel Wirtschaftswege und andere Wege vorhanden sind, kann teilweise darauf verzichtet werden. Das schont finanzielle Etats und wichtige landwirtschaftliche Nutzflächen und schützt Naturräume.“