Energie- und Ernährungssicherheit gehen Hand in Hand: Solarpaket stärkt den Hochlauf von Agri-PV und begrenzt den Flächenverbrauch in der Landwirtschaft.

Berlin, 26.04.2024 – Zum heute im Bundestag beschlossenen Solarpaket erklärt Dr. Anne Monika Spallek, MdB, Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft und Berichterstatterin der grünen Bundestagsfraktion für ländliche Räume:

„Ich freue mich sehr, dass das Solarpaket heute beschlossen wurde. Damit bringen wir wichtige Maßnahmen zur Begrenzung des Flächenverbrauchs in der Landwirtschaft auf den Weg, denn unsere landwirtschaftliche Fläche ist endlich und in erster Priorität für die Ernährungssicherung zu erhalten. Auf der einen Seite stärken wir den Hochlauf der Agri-PV, die durch das Konzept des Doppelnutzens Solarenergieerzeugung und Nahrungsmittelproduktion auf einer Fläche ermöglicht. Auf der anderen Seite wollen wir durch mehr PV auf Gewerbedächern den Druck auf die Fläche reduzieren. Die wichtigsten Maßnahmen hierfür sind:

  1. Die Fördersätze für Agri-PV werden deutlich angehoben. 2024 beträgt der Fördersatz 9,5 Cent pro Kilowattstunde; ab 2025 berechnet sich der Wert aus dem um 8 % erhöhten Durchschnitt der höchsten Gebotswerte der vorherigen drei Gebotstermine (Höchstwert 9,5 ct/kWh).
  2. Senkrecht installierte Solarmodule werden – entgegen dem Entwurf – jetzt auch dem Segment Agri-PV zugeordnet. Das ist eine wichtige Verbesserung, denn auch sie ermöglichen Landwirtschaft und Energieerzeugung auf einer Fläche, indem der Bereich zwischen den Modulen bewirtschaftet wird. Dafür habe ich mich im parlamentarischen Verfahren eingesetzt.
  3. Für die durch das EEG geförderten normalen Freiflächen-PV-Anlagen gelten künftig allgemeine Vorgaben zur Verbesserung der Biodiversität. So wird in Zukunft zusätzlich zur Energieerzeugung immer auch die Artenvielfalt gefördert. Auch das ein Erfolg des Parlaments.
  4. Für PV auf Gewerbedächern – d.h. Fabrikhallen, Lagerhallen, Supermärkten und ihren Parkplätzen – wurden die Fördersätze im Bereich von 40-750 kW um 1,5 ct erhöht.

Dazu wird im Solarpaket festgelegt, dass mindestens 50 Prozent des PV-Zubaus zukünftig als Dachanlagen erfolgen muss. Gleichzeitig wird der bundesweite Netto-Zubau von Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlicher Fläche auf 80 Gigawatt bis 2030 und danach auf 177,5 GW gedeckelt. Damit entschärfen wir die Flächenkonkurrenzen zwischen Landwirtschaft, Energieerzeugung und Umweltschutz deutlich und ermöglichen mehr regionale Wertschöpfung für die Landwirtschaft vor Ort.“