Engagement und Ehrenamt in ländlichen Räumen

Lebendige Regionen entstehen durch die vielen Menschen, die mit ihrem Engagement gesellschaftlichen Zusammenhalt schaffen. Ob in Bürgerenergiegenossenschaften, im Heimatverein, als ehrenamtliche Sporttrainerinnen oder in der Geflüchtetenhilfe – 45 Prozent der Menschen in ländlichen Regionen sind ehrenamtlich aktiv. Diese engagierte Zivilgesellschaft ist der Kern des sozialen Miteinanders und das Rückgrat unserer Demokratie. Sie zu fördern und zu stärken, ist Ziel unserer Politik.

Der Bund unterstützt bereits mit Regionalbudgets, LEADER-Förderung und vor allem durch die Förderung der Arbeit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE). Die DSEE bietet Engagierten, Interessierten sowie Institutionen und Kommunen vielfältige Angebote in den Bereichen Förderung, Vernetzung, Beratung und Bildung.

Was haben wir erreicht?

Im Bundestag konnten wir das Vereinsrecht flexibilisieren: Ein einfacher Beschluss der Mitgliederversammlung reicht zukünftig aus, um digitale Mitgliederversammlungen zu ermöglichen. Die dazu bisher nötige Satzungsänderung ist nicht länger erforderlich. Hybride Sitzungen können vom Vorstand auch ohne vorherigen Beschluss der Mitgliederversammlung einberufen werden. Zudem wurde die neue Engagementstrategie des Bundes in dieser Legislatur erstmalig in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeitet. Ziel der neuen Strategie ist es, Zugang zu Ehrenamt für alle zu verbessern, Wertschätzung zu steigern und Engagierte vor Überlastung und Angriffen zu schützen.

Was bleibt noch zu tun?

Vor dem Hintergrund der Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft, etwa bei den Themen Energie, Mobilität oder Ernährung, kommt Gestalterinnen vor Ort eine große Bedeutung zu. Insbesondere in den ländlichen Räumen entscheidet sich, ob wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern, den Zusammenhalt stärken und gleichwertige Lebensverhältnisse für alle schaffen. Den Gestalter*innen vor Ort ihre Ideen ermöglichen, darum geht es. Mit „Neulandgewinner“ und „Engagiertes Land“ sind bereits erfolgreiche Programme etabliert.

Die Leistung von Engagement sollte allgemein besser anerkannt werden. Wenn für Ehrenämter Aufwandsentschädigungen gezahlt werden, sollten sie einheitlich pauschal steuerfrei sein. Bund, Länder und Kommunen könnten eine Engagementkarte einführen, mit der die Nutzung von ÖPNV oder der Besuch von Schwimmbädern oder Kultureinrichtungen vergünstigt wird.

Daneben ist es wichtig, lebendige Ortskerne, offene Gemeindezentren und Mehrgenerationenhäuser zu unterstützen. Orte der Begegnung sind oft die Voraussetzung für ehrenamtliches Engagement und Stärkung des Zusammenlebens. Im Bundestag werden wir Grüne deshalb weiterhin für ausreichend Mittel der ländlichen Entwicklung über die Gemeinschaftsaufgabe Agrar- und Küstenschutz (GAK) kämpfen, damit z.B. Maßnahmen der Dorfentwicklung oder das Regionalbudget weiterhin allen zur Verfügung steht.

Weiterführende Links:
Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Engagementstrategie des Bundes
Neulandgewinner
Engagiertes Land