In Lüdinghausen beim Unternehmer und Bäckermeister Hubertus Geiping

Wir brauchen auch die kleineren Bäckereien

Zusammen mit der Praktikantin Jana Kopecka aus Prag besuchte die Bundestagsabgeordnete Anne
Monika Spallek den Unternehmer und Bäckermeister Hubertus Geiping in Lüdinghausen. Mittlerweile
führt sein Sohn Michael das Familienunternehmen, das in diesem Jahr auf eine 100-jährige
Geschichte zurückblicken kann, in der vierten Generation. Von der Produktionsstätte in der JuliusMaggi-Straße werden täglich Brötchen, Brote, Kuchen, Salate, Snacks und andere Produkte an die 50
Filialen im südlichen Münsterland und dem angrenzenden Ruhrgebiet geliefert.

„Die wichtigste Zutat“, so sagt es Hubertus Geiping, „ist der Mensch“. Zufriedene Mitarbeiter schaffen zufriedene Kunden und damit ein zufriedenes Unternehmen. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 658
Mitarbeiterinnen aus 25 Nationen. Die Bäckerei bietet sechs Ausbildungsberufe an: Bäckerinnenund Konditorinnen, Fachkräfte für Büromanagement und für die Lagerlogistik, Fachverkäuferinnen
im Lebensmittelhandwerk und Mediengestalter*innen und bemüht sich hier stetig um den
Nachwuchs. „Wir schaffen moderne Arbeitsplätze und gehen als junges und innovatives
Unternehmen voran, um dem Fachkräftemangel und der ‚Müdigkeit‘ fürs Handwerk
entgegenzuwirken,“ so der Unternehmer.


In den vergangenen Jahren wurden am Standort Lüdinghausen insgesamt sechs Millionen Euro in die
Modernisierung und in neue Technik investiert, so dass ab 2024 jetzt 305,9 Tonnen CO2 eingespart
werden können. „Das Unternehmen wächst stetig. Nur so können wir bei steigenden Lohn- und
Betriebskosten die Wettbewerbsfähigkeit erhalten“, berichtete Hubertus Geiping und ergänzte „aber
wir brauchen auch die kleineren Betriebe, um auch die Vielfalt in den Produkten zu erhalten.“ Das
Bäckereiensterben sehe er mit großer Sorge. In manchen Städten im Ruhrgebiet gäbe es mittlerweile
gar keine selbständige Backstube mehr.


Spallek freute sich über die Unterstützung für die Vielfalt im Lebensmittelhandwerk, für das sie sich
im Bundestag stets vehement einsetzt. So konnte die Strompreisbremse so gestaltet werden, dass
gerade kleine Backstuben davon profitieren konnten. „Aber das genügt natürlich nicht. Wir müssen
gemeinsam das marktwirtschaftliche System auch mit Fragen der Daseinsvorsorge und der Resilienz
koppeln. Wir haben schon ein Problem, wenn durch die zunehmende Filialisierung die Vielfalt im
Bäckerhandwerk verloren geht.“


Bildzeile (v.l.)
Lars Reichmann (OV-Grüne Lüdinghausen und MdL-Büro Dennis Sonne), Hubertus Geiping, MdB Dr.
Anne Monika Spallek, Praktikantin Jana Kopecka