Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste! Ich freue mich wirklich sehr, dass die aufgrund der Grundsteuerreform – wir haben es gehört – notwendig gewordenen Anpassungen in der Höfeordnung in guter Zusammenarbeit mit den Bauernverbänden und den Ländern jetzt vorgenommen werden konnten. So kann sie fristgerecht zum 1. Januar 2025 starten. Sie ist wirklich wichtig, da sie, wie erwähnt, im Erbfall die wirtschaftliche Existenz der Höfe bewahrt.
Warum ist das wichtig? Landwirtschaft ist systemrelevant, die Höfe sind systemrelevant. Jeder Hof zählt für eine dezentrale, resiliente und vor allem unabhängige Lebensmittelversorgung. Erinnern wir noch mal an das Thema Gas: Es sollte uns bei dem Thema Ernährung nicht passieren, dass wir uns so abhängig vom Ausland machen. Deswegen ist die Höfeordnung wichtig.
Der Grundsteuerwert des Hofes kann jetzt sehr einfach berechnet werden, indem er mit einem Faktor von 0,6 multipliziert wird. Die AfD beantragt hier einen niedrigeren Faktor und hat wohl die Expertengutachten nicht gelesen. Auch die Verbände befürworten unser Vorhaben; denn Schulden, die auf einem Hof lasten, können künftig zu vier Fünfteln vom Hofwert abgezogen werden statt wie bisher nur zu zwei Dritteln. Die AfD hat das wohl nicht gelesen und stellt hier wieder Anträge, stets nach dem Motto: Einfach mal dagegen sein, auch wenn die Fakten ganz anders sind.
Wichtig ist aber, festzustellen, dass sich in den letzten Jahren das Höfesterben deutlich verlangsamt hat. Während zwischen 2010 und 2013 jährlich durchschnittlich 4 700 Betriebe pro Jahr aufgegeben haben, hat sich die Anzahl bis 2020 auf jährlich 3 200 Betriebe und zuletzt, von 2020 bis 2023 – da haben wir auch schon mitregiert –, sogar auf 2 600 Betriebe pro Jahr reduziert.
Das sind zwar immer noch zu viele, aber es sind immerhin 2 000 Betriebe jährlich weniger als noch vor zehn Jahren.
Und die Anzahl der Biobetriebe steigt kontinuierlich: von 2020 bis 2023 um 10 Prozent. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche nimmt zu, sogar um 16 Prozent. Auch darum ist das Höfesterben geringer geworden. Und noch eine erfreuliche Nachricht: Die Anzahl der Auszubildenden in der Landwirtschaft stieg in 2023 sogar um 345 im Vergleich zum Jahr davor, also 2022. Was mich besonders freut: Der Frauenanteil unter den Auszubildenden wächst seit Jahren und liegt heute bei 22 Prozent.
Das sind doch alles wirklich erfreuliche Nachrichten. Da wurde in den letzten Jahren unter einem grünen Landwirtschaftsminister, Cem Özdemir, und der Ampelkoalition doch einiges richtig gemacht. Ich freue mich sehr, das hier sagen zu können.