Nottuln. Wie kamen Sie zur Politik? Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus? Warum sind sie Mitglied der Grünen? Fragen wie diese und weitere zur sozialen Ungleichheit, Umwelt und den Kriegen in der Ukraine und in Gaza standen unter anderem auf der Agenda beim EU-Projekttag im Rupert-Neudeck-Gymnasium. Dazu eingeladen hatten die Schüler*innen der Sozialwissenschaften aus dem Leistungskurs von Judith Rücker-Imkamp und einem Teil des SoWi-Grundkurses von Christine Kuthe die Bundestagsabgeordnete der Bündnis 90/Die Grünen. Dr. Anne Monika Spallek erklärte den Jugendlichen, dass sie im Bundestag für die Bereiche Landwirtschaft, Ernährung und das Lebensmittelhandwerk arbeitet und wie Gesetzesentwürfe und Förderprogramme auf den Weg gebracht werden.
Auf das Leben und Arbeiten in der Hauptstadt angesprochen, gestand die Billerbecker Politikerin den Schüler*innen: „Ich freue mich über jede Sekunde, die ich im Münsterland verbringen kann“. Nichts destotrotz sei es unumgänglich und wichtig, dass sich auch Menschen, abseits der Metropolen, aus dem ländlichen Raum für eben diesen in der Politik engagieren. Für die Landwirtschaft, das Handwerk, lebendige Dörfer, eine gute Infrastruktur und für eine gesunde Ernährung in Kitas und Schulen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Vor 35 Jahren war die Grüne Abgeordnete Mitglied der CDU, fand sich dort aber nicht so gut beheimatet, weil die sich zu wenig für Tier-, Natur- und Umweltschutz sowie kleine Betriebe einsetze. „Wenn man etwas verändern möchte, sollte man in die Politik gehen“, empfahl die Bundestagsabgeordnete den Schüler*innen und skizzierte ihnen ihren Weg über den Orts-, Kreis und Bezirksverband in den Bundestag. „Es ist wichtig, dass wir uns alle für unsere Themen einsetzen. Und da brauchen wir auch die junge Generation. Politik geht nur gemeinsam.“
Die Bundestagsabgeordnete erzählte von ihren Sitzungswochen in Berlin, den vielen Gesprächen, Ausschusssitzungen und den Sitzungen im Plenum. „Hat man auch Freunde unter den Politikern? Beispielsweise von der SPD oder der FDP? wollten die Schüler*innen wissen. Die Fragen konnte die Billerbeckerin schnell beantworten: „Unter uns Fachpolitiker*innen herrscht ein gutes Verhältnis. Wir arbeiten immer respektvoll und fachlich auf Augenhöhe zusammen. Aber natürlich ist man sich nicht immer einig. Wir suchen stets gemeinsam nach den besten Lösungen und Kompromissen. Das ist das Wesen von Demokratie.“
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Schüler*innen der Sozialwissenschaften aus dem Leistungskurs von Judith Rücker-Imkamp (Foto: 92) und einem Teil des SoWi-Grundkurses von Christine Kuthe (Foto: 99) diskutierten mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Anne Monika Spallek.