Sie sind klein und fleißig und im Schwarm flößen sie doch sehr wohl Respekt ein. Um die
Bienenstöcke und die kleinen “Gelb-Schwarzen“ bei ihrer emsigen Arbeit in Augenschein nehmen zu
können, haben wir erstmal eine Imkerjacke angezogen.
Wir waren bei der Imkerin Ruth Cramer auf dem Baumberg eingeladen, um ihr „natürliches“
Refugium zu besichtigen. Hier scheint die Welt noch in Ordnung.
Ihrer Forderung, dass es für Heckenpflege Prämien geben sollte, kann ich nur beipflichten, denn die
rechnen sich ökologisch. „Die Währung ist hier Sinn und nicht Geld“, betonte die engagierte Biologin.
„Sie bieten ein großes kontinuierliches Nist- und ein ebensolches Nahrungsangebot.“
Die Artenvielfalt schwindet mehr und mehr, Artenschutz möchte jeder und dennoch wird er immer
noch zu wenig honoriert. Deshalb bin ich der Meinung, dass nach dem Prinzip öffentliches Geld für
öffentliche Leistungen alle Prämienzahlungen der GAP (gemeinsame Agrarpolitik) zukünftig nur noch
für Gemeinwohlleistungen wie beispielsweise Umwelt-, Arten- oder Klimaschutz ausgezahlt werden
sollten.
Tief blicken ließ uns der 50 Meter tiefe Brunnen auf ihrem Grundstück. Mittlerweile wird er von fast
100 Fledermäusen bewohnt. Ruth Cramer und ihre Familie liefern den besten Beweis dafür, dass
Natur- und Artenschutz nicht nur Arbeit, sondern auch viel Sinn und Freude machen.