Regional. Nachhaltig. Wirtschaftsstark!
Eine vielfältige bäuerliche Landwirtschaft gehört unabdingbar zu unserer wunderschönen münsterländischen Parklandschaft. Sie wurde in Jahrhunderten von Bäuerinnen und Bauern geschaffen. Doch mit der Industrialisierung wurde der Ackerbau mit Hilfe von mineralischen Düngemitteln und chemisch-synthetischen Pestiziden immer effizienter und die Lebensmittel auf Kosten von Artenvielfalt und der Umwelt immer billiger. So haben wir seit 1989 ca. 75% der Insekten und 50% aller Höfe verloren. Klar ist, für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen müssen wir die Landwirtschaft wieder mehr ökologisieren. Doch die Bäuerinnen und Bauern müssen von ihrer Arbeit auch leben können. Deswegen will ich, dass wir ihre Leistungen für den Erhalt der Kulturlandschaft und der heimischen Artenvielfalt sowie für den Klimaschutz auch angemessen bezahlen. Zusätzlich will ich mit Regionalisierung, d.h. mehr regionaler nachhaltiger Erzeugung und Vermarktung z.B. in öffentlichen Kantinen, gute Preise und mehr Nachfrage schaffen. Ziel sind 30 Prozent Ökolandbau bis 2030. Die Agrarforschung für eine Ökologisierung der Landwirtschaft werden wir deutlich ausweiten. Auch digitale Anwendungen können bei entsprechender Ausrichtung die Landwirtschaft umwelt- und klimafreundlicher machen, müssen aber auch – zum Beispiel über Sharing-Konzepte – kleineren Betrieben offenstehen und bezahlbar sein. Auch zukünftig werden Bäuerinnen und Bauern als Energiewirte bei der Energiewende eine große Rolle spielen. Neben Biogas, Windkraft, PV auf Dächern möchte ich auch Agri-PV über Dauerkulturen fördern.
Maßnahmen:
- Ich will ein “Bundesprogramm regionale Wertschöpfung” und damit Nahversorgungslieferketten zwischen Stadt und Land (Nahversorgerregionen) stärken sowie regionale nachhaltige Erzeugung und Vermarktung fördern.
- Mit festen Anteilen für regionale Produkte in öffentlichen Einrichtungen (Kitas, Schulen, Behörden, etc.) möchte ich mehr Nachfrage und faire Preise schaffen. Für Steuervergünstigungen für regionale Produkte werde ich mich einsetzen und den Handel mehr in die Pflicht nehmen.
- Mit gesellschaftlichen Leistungen wie Klima-, Umwelt-, Artenschutz oder Pflege der Kulturlandschaft soll die Landwirtschaft auch Geld verdienen können. Bei der GAP (EU-Agrarpolitik) will ich sukzessive weg von der Flächenprämie. Eine starke Degression sowie eine Kappung für die Unterstützung kleinerer Betriebe ist wichtig.
- Wir brauchen eine verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung wie bei den Eiern. Über eine Abgabe auf tierische Produkte will ich den Umbau der Tierhaltung für mehr Tierschutz finanzieren.