Agrarpolitischer Jahresbeginn

Viele tolle Projekte, spannende Eindrücke und gute Gespräche: Der Beginn des Jahres ist traditionell durch agrarpolitische Debatten geprägt. Egal ob Internationale Grüne Woche (IGW), Zukunftsforum Ländliche Entwicklung oder Biofach Messe – in diesem Jahr stand alles unter dem Eindruck der Bauernproteste. Eine Frage, die mich dabei immer wieder besonders umtreibt, ist, wie mehr Wertschöpfung für die Betriebe zuwege gebracht werden kann, wie Wertschöpfung der gesamten Lebensmittellieferkette in ländlichen Räumen bleiben kann und wie die Resilienz unseres Ernährungssystems erhalten und ausgebaut werden kann.

Das Landwirtschaftsministerium stellte auf der IGW etwa die Wertschöpfungskette Backweizen von der Landwirtschaft über Forschung und Handel bis hin zu Mühlen und Bäckereien vor. Auch über die Kennzeichnung von regionalen Produkten und wie diese besser gestaltet werden können, haben wir uns ausgetauscht. Die Biofach Messe wiederum bot die Gelegenheit, noch einmal spezifisch auf die Lebensmittelketten der Bio-Branche zu schauen. Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) stellte den Branchenreport 2024 vor. Er zeigt: die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigt weiter und diese Einkommenssicherheit motiviert Landwirtinnen und Landwirte, auf ein ökologisches Betriebskonzept zu setzen. Im Jahr 2023 haben Höfe täglich eine Fläche von 307 Fußballfeldern auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt.

Das 17. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung stand dieses Jahr unter dem Motto “Land.Schöpft.Wert”. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck luden zur Diskussion ein, wie regionale Wertschöpfung auf dem Land gestärkt werden kann. Auf zahlreichen Podien und in Workshops wurden unter anderem die Energieerzeugung, die Förderung von lokalem Unternehmertum, die Zusammenarbeit zwischen lokalen Unternehmen und Institutionen oder die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region besprochen. Auf dem Panel der Regionalbewegung hatte ich die Gelegenheit, über die Förderung regionaler Wertschöpfung in der Lebensmittelkette zu debattieren. Die Diskussion kann man übrigens hier im Nachhinein anschauen.