Quälerei von Tieren beenden – Umbau der Tierhaltung umgehend beginnen

Berlin, 22.09.22

Die grüne Bundestagsabgeordnete Dr. Anne Monika Spallek fordert angesichts der jüngsten Tierhaltungsskandale in Schweinemastbetrieben die FDP auf, ihre Blockadehaltung bei der Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung aufzugeben

Es ist unfassbar, dass Tiere in Deutschland immer noch unter diesen entsetzlichen Bedingungen gehalten werden. Das zeigt wie dringend der Umbau der Tierhaltung ist, denn die Ursache für solche Bilder und Zustände ist ein krankes System. Wir fordern die FDP auf, endlich bei der Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung ihre Blockade aufzugeben, damit die Mittel für die Leistungen der Landwirte für mehr Tierschutz und weniger Tiere zeitnah fließen können.

Die Vorgängerregierung hat den Umbau der Tierhaltung jahrelang verschleppt. Und das obwohl die Gesellschaft die industrialisierte Tierhaltung schon lange nicht mehr akzeptiert. Zu wenig Platz, kein Stroh, zu viele Tiere, bei Hunderten und tausenden Schweinen je Betrieb kann keine Betreuung stattfinden und bei Billigstpreisen kann kein Landwirt höhere Betreuungsquoten leisten.

Der Umbau der Tierhaltung, mehr Platz, weniger Tiere, strukturierte Buchten, Beschäftigungsmaterial ist wichtiger denn je. Mit dem geplanten Gesetzentwurf für die Tierhaltungskennzeichnung hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft deshalb einen wichtigen Schritt in Richtung Tierwohl auch in Mastbetrieben getan. Wir brauchen aber auch die Herkunftskennzeichnung, damit deutsche Tierhaltung von Billigprodukten aus dem Ausland geschützt wird. Tierische Produkte dürfen zusätzlich nicht mehr zu Billigpreisen über die Ladentheke gehen. Die Abnahme und gute Preise für artgerechte Tierhaltung müssen wir über die Gemeinschaftsverpflegung absichern. Hier ist der Handel in der Pflicht. Und die Verarbeiter- hier Westfleisch- müssen mehr Verantwortung übernehmen.